Barrierefreies Webdesign ein zugängliches und nutzbares Internet gestalten

Barrierefreies Design — eine Aufgabe für Web-Architekten veröffentlicht in 2001zuletzt bearbeitet in

Dieser Artikel ist einer meiner ersten Artikel gewesen. Er entstand aus einem Manuskript für einen Vortrag, den ich im Jahr 2000 gehalten habe. Wer der Veranstalter war, weiß ich leider nicht mehr; die Veranstaltung fand aber in Mainz statt. Den Beitrag habe ich leicht angepasst, um zum Beispiel die aktuellen Anforderungen der BITV 2.0 zu berücksichtigen.

Abschließende Bemerkungen

Es ist nicht eine Frage des Know-hows, Webseiten barrierefrei zu gestalten. Die Anforderungen für barrierefreies Webdesign sind keine Erweiterung programmiertechnischen Wissens des Webgestalters. Die Überlegung, dass es mit Screenreadern einen ganz anderen Zugang zur digitalen Welt gibt als mit dem Bildschirm, ist in dem Sinne nur eine Horizonterweiterung. Letzten Endes kommt es immer wieder darauf an, dass bestimmten Elementen wie Grafiken eine zweite, ebenso wichtige Darstellungsform mitgegeben wird, nämlich ein beschreibender Text.

Viele der angesprochenen Punkte stellen eine Anforderung dar, die gleichbedeutend ist mit einem Verzicht auf die gängige Praxis, wie etwa die Nutzung von Tabellen als Layout-Hilfe, blind-GIFs oder fixe Vorgaben von Schriftfarbe und -größe. Jedoch bedeutet dies in der Regel keinen Einschnitt für das Layout. Im Textbereich können beispielsweise fixe Schriftgrößenangaben durch relative Schriftgrößenangaben ersetzt werden. Auch die Lösungsansätze mit Cascading Style Sheets (CSS), auf die ich in dieser kurzen Einführung nicht eingegangen bin, bieten sehr viele gestalterische Möglichkeiten.

Eine letzte Bemerkung sei mir noch gestattet: Dieser Beitrag läuft unter dem Titel "Barrierefreies Design –  eine Aufgabe für Web-Architekten". Die Analogie zum Häuser-Architekten ist dabei durchaus gewollt. Denn ein Haus, das zunächst gebaut wird und später bestimmten speziellen Bedürfnissen angepasst werden muss, kostet sehr viel mehr als ein Haus, das der Architekt unter Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse entworfen hat. Der Layout-Entwurf einer Webseite hat ähnliche Folgen. Ist der Entwurf einmal abgesegnet, entstehen viele, manchmal Tausende von Seiten –  alle mit dem gleichen Layout. Wenn man dann feststellt, dass die Seiten nicht barrierefrei sind, sind der Aufwand und die Korrekturen im Design um ein Vielfaches höher.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag die grundlegenden Engpässe im Internet in genügender Weise darstellen. Ich hoffe auch, dass ich zeigen konnte, dass diese Barrieren in Wirklichkeit sehr leicht beseitigt werden können.