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Entscheidungsschema für Alternativtexte veröffentlicht in 2017zuletzt bearbeitet in

Nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 benötigen Grafiken Textalternativen, die den gleichen Zweck wie die Grafiken erfüllen. In der Regel wird als Textalternative ein Alternativtext (alt-Attribut) für eine Grafik (IMG-Element) eingesetzt. Meist gibt es keinen Grund, auf den Alternativtext zu verzichten.

Die Formulierung von Alternativtexten ist von vielen Faktoren abhängig. Der Inhalt der Grafik spielt eine wichtige Rolle, aber immer in Abhängigkeit des Zwecks und des Kontexts der Grafik. Des Weiteren verändern sich die Anforderungen an den Alternativtext, wenn eine Grafik Teil eines aktiven Elements wie einem Link oder einer Schaltfläche ist.

Da die Formulierung von Textalternativen keine triviale Angelegenheit ist, wurde das nachfolgende Entscheidungsschema entwickelt. Dem Grunde nach werden Fragen gestellt, die – wenn mit "nein" beantwortet – zu der nächsten Frage führen. Es hilft bei der Entscheidung, ob für eine Grafik ein funktionaler, ein identifizierender, ein beschreibender oder ein leerer Alternativtext vonnöten ist. Es sollte immer nur eine der vier Fragen mit "Ja" beantwortet werden:

  1. Ist die Grafik Teil eines aktiven Elements? – bei aktiven Elementen kommt es auf den Namen des aktiven Elements an, die durch funktionale Alternativtexte bestimmt werden kann.
  2. Handelt es sich bei der Grafik um ein illustrierendes Bild? – illustrierende Bilder weisen einen geringen Informationsgehalt auf oder werden bereits im Kontext beschrieben; sie benötigen identifizierende Textalternativen.
  3. Handelt es sich bei der Grafik um ein informatives Bild? – informative Bilder enthalten wesentliche Informationen, die nicht im Kontext erläutert werden, und benötigen beschreibende Textalternativen.
  4. Handelt es sich bei der Grafik um dekorativen Inhalt? – Grafiken, die rein dekorativ sind, müssen von Screenreadern ignoriert werden können; eine mögliche Technik ist der Einsatz von leeren Alternativtexten.