Barrierefreies Webdesign ein zugängliches und nutzbares Internet gestalten

Wie geht man mit Flash um?

Mittlerweile bieten die Techniken zur WCAG 2.0 eine ganze Reihe Extern, englischsprachig: dokumentierter Techniken zu Adobe Flash.

Es gibt keinen Zweifel, die Firma Macromedia kann nicht behaupten, sie sei mit der Arbeit an der Zugänglichkeit von Flash fertig. Die bislang eingebauten Accessibility-Features können jedoch als erster Schritt in die richtige Richtung bewertet werden.

Die Erwartungen

Wenn wir fordern würden, Flash müsse zugänglich sein, wäre das ein sehr hoher Anspruch an den Software-Hersteller Macromedia. Reicht es aber aus, dass Flash für die Nutzer von Hilfsmitteln, die MSAA unterstützen, zumindest lesbar ist? Natürlich nicht. Aber wenn Sie jeden aus dieser Nutzergruppe befragen würden, welche Software am Ehesten verbessert werden müsse, dann können Sie davon ausgehen, dass "Betriebssystem" (Microsoft Windows) und "Browser" (Microsoft Internet Explorer) die meisten Stimmen teilen werden. Die Erwartung, Flash müsse auf jede Plattform mit jedem Hilfsmittelprogramm laufen, erscheint vorerst unrealistisch.

Was die Erstellung von Flash-Objekten angeht, erfordert Flash MX nun einiges mehr vom Gestalter, wenn die Objekte barrierefrei erstellt werden sollen. Manche Flash-Inhalte sind dabei nur schwer oder gar nicht barrierefrei zu gestalten. Sicherlich ist das ein Grundproblem, das nicht nur Flash betrifft: beispielsweise in Anwendungen in C++ müssen Entwickler genauso achtsam sein, um Zugänglichkeit zu erzielen. Erst wenn solche Anwendungen barrierefrei zu gestalten sind, kann eine Software wie Flash MX dahingehend verbessert werden und eine echte Barrierefreiheit bieten.

Der Ausgangspunkt

Flash-Designs sind meist für behinderte Nutzergruppen nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Das Problem für Blinde ist bisher die fehlende Textbelegung in Flash-Objekten gewesen, was Macromedia zwar durch die Berücksichtigung der MSAA-Schnittstelle entgegenzukommen versucht, aber aus folgenden drei Gründen noch nicht realisiert werden kann:

  1. die Webgestalter - wie eingangs schon erwähnt - müssen die barrierefreie Gestaltung umsetzen können und wahrscheinlich vorher noch die Notwendigkeit dafür erkennen,
  2. die meisten Screen-Reader sind noch nicht in der Lage, die MSAA-Schnittstelle im Flash 6-Player zu nutzen,
  3. eine Vielzahl von Flash-Designs bleiben so wie sie sind und werden nicht angepasst; die Berücksichtigung eines Alternativtextes innerhalb des OBJECT-Elements hilft insoweit nur, als der Inhalt des Objekts vermittelt wird, nicht jedoch die Funktion.

Weitere Probleme bei der Nutzung von Flash sind vor allem die farbliche Gestaltung, dynamische Aspekte, Abstände zwischen zusammengehörenden Objekten und komplexe Features.

Trotz der Accessibility-Features in Flash MX 2002 Release wird nur ein kleiner Teil der typischen Barrieren, die Flash-Objekte schaffen, abgedeckt. Die Features bleiben "Möglichkeiten" und lassen dem Gestalter sehr viel Freiraum. Es gibt auch Usability-Aspekte: Usability und Barrierefreiheit ergänzen sich zwangsläufig, und das eine ist ohne das andere in der realen Welt des Internet nicht denkbar. Einen vernünftigen Alternativtext einzubauen ist die eine Sache, aber eine benutzbare Navigation (oder Formular ...) eine andere, die sowohl die technischen Kriterien erfüllen als auch an Usability-Richtlinien angelehnt sein muss.

Wichtig ist: die Flash-Features erlauben derzeit prinzipiell eine Gestaltung von Flash-Objekten, die von Blinden benutzt werden kann, aber haben vorerst keinen Einfluss auf die Benutzbarkeit durch "Behinderte" im Allgemeinen.