Der barrierefreie Einsatz von Frames
veröffentlicht in 2005
Mit einem Frameset lassen sich mehrere HTML-Dokumente in einem Browserfenster anzeigen. Ein durch ein Frameset definierter Fensterbereich wird Frame genannt.
Ein Frameset besteht aus:
- einem HTML-Dokument unter der Dokumenttypdeklaration für Framesets (An Stelle des
BODY
-Elements steht das ElementFRAMESET
; es enthält Metaangaben zur Aufteilung des Bildschirms und Angaben zu den einzubindenden Dateien.) und - einem oder mehreren, weiteren Dokumenten, welche in einzelnen Frames eingebunden werden. Dabei kann es sich sowohl um HTML-Dokumente, als auch um Dokumente anderer Formate, wie z.B. PDF-Dateien handeln.
Zur Entwicklung zugänglicher Framesets müssen drei Aspekte unbedingt beachtet werden:
Technisch gibt es heute keine Kompatibilitätsprobleme mehr zwischen Screenreadern und Frames. Entscheidend für die Zugänglichkeit ist die Umsetzung: Frames basieren auf der visuellen, zweidimensionalen Aufteilung eines Bildschirms. Diese muss auch durch nichtvisuelle, eindimensionale Ausgabemedien erschließbar sein.
Drei bis fünf Frames sind in einem Screenreader noch nachvollziehbar, komplexere
FRAMESET
-Konstruktionen erschließen sich hier jedoch kaum noch. In mobilen Kleingeräten kann sogar ein Frameset mit drei Frames schon unübersichtlich werden!Layoutgestaltung durch Frames hat gegenüber CSS-Design einige Nachteile:
- Problematisches Aufrufen von Unterseiten, etwa beim Druck oder beim Speichern in den Lesezeichen.
- Isoliertes Aufrufen von Unterseiten durch Suchmaschinen: Unterseiten werden dabei ohne ihre Navigation angezeigt, weil diese sich in der Regel in einem separaten Frame befindet. Dem Nutzer fehlt damit die Orientierung über die gesamte Website.
- Höhere Ladezeiten durch häufigere Serverabfragen (spielt besonders bei mobilen Endgeräten heutzutage wieder eine Rolle).
Außerdem wird das Prinzip der Trennung von Inhalt und Layout nicht befolgt, weil die Bildschirmaufteilung über HTML und nicht mit CSS-Regeln erfolgt.
Frames sollten zwar nur auf andere HTML-Dokumente verweisen, aber es ist auch möglich, zahlreiche weitere Dateiformate in einem Frame anzuzeigen. Sind die eingebundenen Dateien
keine HTML-Dokumente, ist die Zugänglichkeit der eingebundenen Inhalte problematisch. Wenn beispielsweise ein Bild in einem Frame direkt referenziert wird, dann gibt es keine Möglichkeit, diesem einen Alternativtext beizufügen.
Der Vorteil von Frames liegt in der Ansteuerbarkeit im Sinne einer strukturellen Navigation sowie in der Flexibilität der Darstellung. Wenn bestimmte Inhalte oder Funktionen in einer Seite geändert werden, kann ein Frame genutzt werden, um die Inhalte gesondert anzuzeigen: Beispielsweise Links in einem längeren Dokument, die zu Fußnoten oder Anmerkungen führen.
Der Beitrag "Der barrierefreie Einsatz von Frames" besteht aus folgenden einzelnen Webseiten:
Grundgerüst eines Framesets
Framesets unterteilen das Browserfenster grafisch und ermöglichen das Einbinden von unterschiedlichen Dateien.
Grundgerüst eines Iframes
iframes bieten die Möglichkeit, eigenständige HTML-Dokumente innerhalb einer anderen Webseite einzubinden.
Vergrößerbare Frames
scrolling
undresize
sollten in Frames grundsätzlich vermieden werden, um die Textvergrößerung nicht einzuschränken.HTML-Attribute für Frames
title
- undname
-Attribute sind gemäß Spezifikation und im Sinne der Barrierefreiheit bei der Verwendung von Frames erforderlich. Auf daslongdesc
-Attribut kann verzichtet werden.Das
NOFRAMES
-ElementEin valides Dokument mit Frames benötigt einen Alternativtext für das Frameset.
Inhalte für Frames
Barrierefreiheit von Frame-Inhalten ist nur mit barrierefreien HTML-Dokumenten erreichbar.
Frames zur strukturellen Navigation
Frames können mit aussagekräftigen
title
-Attributen auch von Screenreadernutzern für die Navigation auf Webseiten verwendet werden.