Die folgende Liste fasst die Inhalte der Beiträge im Bereich "Tastaturbedienung und Dynamik" zusammen.
Usability jenseits von Maus, Screen und Stylus (2013)Die sicherste Methode, Tastaturbedienbarkeit zu gewährleisten, ist auf dynamische Effekte zu verzichten. Das kann aber nicht das Ziel der Webentwicklung sein. Das Ziel muss vielmehr sein, die tastaturspezifischen Events mit der gleichen Intensität zu optimieren wie die mausabhängigen Ereignisse. Wie oft wird auf nützliche dynamische Features auf einer Website verzichtet, nur weil das Plug-In nicht tastaturbedienbar ist? Es gibt immer Alternativen, und manchmal können kleine Korrekturen sehr schnell zu zufriedenstellenden Lösungen führen. Eine JavaScript-freie Webseite muss es für Barrierefreiheit nicht sein!
In diesem Beitrag werden anhand eines Date-Pickers einige Anregungen für eine bessere Nutzbarkeit in Widgets vorgestellt.
- Kontextänderungen und die Tastaturbedienung (2013)
Wer auf eine Tastatur zur Bedienung des Computers angewiesen ist, benötigt sie nicht nur für die Texteingabe, sondern auch um Webseiten zu bedienen und navigieren. Wenn durch das Bedienen und Navigieren unvorhersehbar Seiten neu geladen werden, der (essentielle) Systemfokus manipuliert wird oder andere Änderungen des Kontextes vorkommen, dann wird eine Webseite schlecht oder gar nicht mehr zugänglich sein. Das Drücken der Eingabe- oder Leertaste, um eine Eingabe oder eine Auswahl zu bestätigen, ist wie bei einem Mausklick unproblematisch. Die Bedienung der Tabulatortaste oder beispielsweise Pfeiltasten bei der Auswahl in einem Steuerelement dürfen hingegen keine Kontextänderungen auslösen.
- Der Fokus ist heilig (2013)
Wenn Tastaturnutzer über eine Webseite mit Tab navigieren, darf es nicht zu unvorhersehbaren Änderungen des Kontextes kommen. Da mit der Tab-Taste möglicherweise an einem Element vorbei navigiert werden muss, können Webentwickler nicht davon ausgehen, dass Nutzer einen Link aufrufen oder ein Formular abschicken wollen. Vielmehr dürfen derartige Aktionen nur durch Eingabe- oder Leertaste ausgelöst werden.
Es gibt unterschiedliche Änderungen des Kontextes, die in der Praxis durch das Fokussieren ausgelöst werden. Manchmal werden Inhalte der Seite ausgetauscht, so dass die Webseite eine signifikant andere Bedeutung erhält. Manchmal wird auch der Fokus regelrecht geraubt, wodurch die Webseite (im Extremfall) gar nicht mehr bedienbar wird.
- Lass' mich erst fertig machen! (2013)
Bei der Bedienung von Steuerelementen werden oft Events ausgelöst, die Inhalte austauschen, den Fokus verändern oder neue Seiten aufrufen. Obwohl diese Techniken die Usability fördern können, müssen sie im Hinblick auf Tastaturbedienung oft noch optimiert werden.
In manchen Fällen ist es notwendig, ein Button oder einen Texthinweis zusätzlich zu berücksichtigen; in anderen können Modifikationen im JavaScript die Bedienung so verbessern, dass keine ungewollten Änderungen des Kontextes mit der Tastatur ausgelöst werden.
- Reingelegt — Per Tastatur in die Falle (2015)
Mit Ausnahme des Internet Explorer gibt es ein Problem mit der Tastaturbedienung von eingebetteten Inhalten wie Flash. Das Problem besteht darin, dass der Fokus nicht zwischen dem eingebetten Inhalt und den umgebenden Inhalt bewegt werden kann ohne einen Mauszeiger zu nutzen, auch wenn alle Inhalte grundsätzlich per Tastatur zugänglich sind. Sobald der Fokus im eingebetteten Inhalt steht, ist ein Tastaturbenutzer darin gefangen.
- Tastaturbedienung mit
<span> und onclick (2013)
Wenn beispielsweise in Webanwendungen Elemente wie SPAN in Kombination mit Event-Handlern genutzt werden, um anklickbare Elemente zu generieren, dann müssen diese Elemente um weitere Attribute ergänzt werden, damit sie für Tastaturnutzer ebenfalls nutzbar werden. Insbesondere geht es darum:
- dass die Elemente mit der Tabulatortaste angesteuert und mit anderen Tasten ausgelöst werden können und
- dass sie semantisch als Links gekennzeichnet werden.
- Tooltips — eine schlechte Idee für echten Inhalt (2013)
Tooltips, die per title-Attribut erzeugt werden, verursachen Probleme für Tastaturnutzer, sehbehinderte Nutzer und Nutzer mit Lernschwierigkeiten. Tooltips sollten deshalb keine essentiellen Inhalte enthalten, die nicht auf anderer Weise zugänglich sind. Das title-Attribut kann allerdings in bestimmten Fällen zur Förderung der Barrierefreiheit eingesetzt werden; Solche Fälle sind alle mit der Zugänglichkeit in einem Screenreader eng verknüpft.
- Tabben statt Klicken (2011)
Der Einsatz von Tabindizes verändert die Tabreihenfolge. In den meisten Fällen wird diese Technik jedoch nicht im Sinne des Nutzers eingesetzt und führt dadurch zu Problemen bei der Navigation. Bis auf Ausnahmen, beispielsweise zur Hilfe bei fehlerhaften Formulareingaben, sollten Sie deshalb auf den Einsatz von Tabindizes verzichten.
- Navigieren mit Shortcuts (2006)
Die Zugänglichkeit per Tastatur ist für verschiedenste Nutzergruppen wichtig. Die Umsetzung in der Praxis ist allerdings oft problematisch. Immer wieder eine Falltreppe ist die Vergabe von accesskey-Attributen. Für diese Attribute gibt es keine allgemeingültigen Konventionen, so dass Informationsanbieter vielfach eigene Schemata anbieten.
Für den Nutzer ist ein einheitliches Schema, unabhängig von einzelnen Anbietern, wichtig. Ich erkläre in diesem Beitrag die nähere Problematik zum Thema der Tastaturkürzel und schlage den Einsatz von AccessKey-Pad vor.
