Knowhow und Wissenswertes zu barrierefreiem Webdesign 
Einführung
Barrierefreies Webdesign umfasst mehr als korrekten HTML-Code. In den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2 aus dem Jahr 2023 werden die grundlegenden Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit formuliert. Sie umfassen die Kriterien an digitale Produkte, damit eine minimale Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für Menschen mit Behinderungen gewährleistet werden kann.
Barrierefreiheit betrifft sämtliche Bereiche der Webentwicklung von Planung und Konzeption über Design und Frontend-Entwicklung bis hin zur Redaktion. Der Einstieg in die Thematik ist also keinesfalls trivial, denn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den verschiedenen Disziplinen müssen gemeinsam an der Barrierefreiheit arbeiten, um Konformität zu den Webstandards zu erreichen.
In der Rubrik Einführung finden Sie die folgenden Beiträge:
Was bedeutet Barrierefreiheit? (2017) — Erläuterungen zur Barrierefreiheit auf der Basis der Definition im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).
Computer und Behinderung? (2005) — Computer nützen Menschen mit Behinderungen vielleicht mehr als "Durchschnittssurfern", weil der Computer bestimmte körperliche Einschränkungen kompensieren kann.
Das Internet hören und fühlen von Gastautor Niki Slawinski (2005) — Eine qualitative Studie zur "Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung — BITV" am Beispiel von blinden Schülern
Barrierefreiheit im Überblick — Die 7 Säulen des barrierefreien Webdesigns (2021) — Der einfache Einstieg in digitale Barrierefreiheit: Diese sieben überschaubaren Themen helfen Ihnen bei der erfolgreichen Umsetzung.
Barrierefreies Design — eine Aufgabe für Web-Architekten (2021) — Einführung in verschiedene Anforderungen des barrierefreien Webdesigns.
Inklusion bedeutet mehr als Konformität (2021) — Webseiten erreichen meist die Konformität zu den WCAG 2.2 nicht und dennoch stellt die Konformität die Minimalanforderung für ein barrierefreies Webdesign dar.
Webstandards
Zahlreiche Techniken ermöglichen heute die Entwicklung barrierefreier und komplexer Webanwendungen. Webentwickler bauen Websites und lassen ihre Ergebnisse validieren — soweit so gut. Dennoch können technisch korrekt gebaute Webseiten nicht barrierefrei sein, denn neben den HTML, CSS und JavaScript gibt es auch andere Webstandards wie ARIA, die aus manchem Code erst was Sinnvolles machen. Es ist deshalb sinnvoll, wenn die Barrierefreiheit von Webseiten von Experten und Nutzern getestet werden. Noch besser ist es, wenn die Entwicklung barrierefreier Webseiten und -anwendungen selbstverständlich wäre.
In der Rubrik Webstandards finden Sie die folgenden Beiträge:
Die sehr kurze Geschichte von Webstandards (2011) — Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 1.0 kamen erst nach HTML 4.01, die WCAG 2.0 wurde aber vor HTML5 veröffentlicht.
Webstandards des W3C (2011) — Die Empfehlungen des W3C unterstützen Software- und Webentwickler bei der barrierefreien, aufwärtskompatiblen, geräteunabhängigen Webentwicklung.
Die Unterschiede zwischen XHTML und HTML von Gastautor Beatrix Jost (2004) — Damit Seiten validieren und als Best-Practice gelten können, sollten die kleinen Unterschiede zwischen XHTML und HTML beachtet werden.
Layout-Tabellen sind wie Briefe in Excel (2021) — Layout-Tabellen können Probleme der Semantik und der Linearisierbarkeit verursachen.
Der barrierefreie Einsatz von Frames (2005) — Wenn Frames im Webdesign eingesetzt werden, dann gibt es einige Anforderungen der Barrierefreiheit, die es zu beachten gilt.
Konformer Code mit
doctype
(2017) — Eine gültige Dokumententyp-Deklaration fördert die Qualität einer Webseite.Das i-Tüpfelchen der Barrierefreiheit (2010) — Valider HTML-Code fördert die Kompatibilität einer Webseite mit Browsern und Hilfsmitteln. Ein valider Code sagt aber nichts über die Barrierefreiheit der Webseite aus.
ARIA und die Accessibility-API (2015) — Die Barrierefreiheit einer Webanwendung ist davon abhängig, wie sie über die Accessibility-API des Betriebssystems den Accessibility-Tree mit Informationen befüllt. ARIA spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Rich Media
Rich Media bezeichnet Inhalte, die durch Video, Audio oder Interaktion angereichert werden. Rich Media ist ein starkes Mittel, um Inhalte attraktiver zu machen oder überhaupt zu vermitteln:
- Synchronisierte Multimedia stellt eine besondere Herausforderung bei der barrierefreien Gestaltung dar, denn es werden Inhalte auf mehreren Ebenen und in zeitliche Abhängigkeit vermittelt. wesentliche Anforderung der Barrierefreiheit sind die Bereitstellung von Untertiteln und Audiodeskription.
- Formate wie Adobe Flash, Microsoft Silverlight oder PDF können ebenfalls barrierefrei gestaltet werden.
In der Rubrik Rich Media finden Sie die folgenden Beiträge:
Multimedia hilft (2021) — Mit Audio und Video können Barrieren abgebaut werden. Multimedia erfordert aber auch Untertitel und/oder Audiodeskription.
Barrierefreie Gestaltung multimedialer Inhalte mittels SMIL 2.0 in der Theorie und anhand eines Beispiels von Gastautor René Hojas (2004) — Die Praxis zeigt, dass einzelne Medientypen durchaus für Nutzergruppen mit bestimmten Beeinträchtigungen zugänglich gemacht werden können. So können zum Beispiel die visuelle Ebene eines Films von sehbehinderten Menschen durch das alternative Angebot dieser Inhalte in Form einer akustischen Beschreibung erfasst, oder die Sprachdialoge durch Untertitel beziehungsweise ein Gebärdensprache-Video barrierefrei gemacht werden.
Gestaltung barrierefreier PDF (2005) — Tagged PDF und laufende Qualitätssicherung im Erstellungsprozess bilden die Grundlage von barrierefreien PDF-Dokumenten.
Störfaktoren
Manche Webtechniken können Störfaktoren beim Lesen oder Wahrnehmen sein. Insbesondere solche Störfaktoren, die potenziell die Nutzung durch bestimmte Personen ausschließen können, müssen unbedingt vermieden werden, um Barrierefreiheit auf minimalster Ebene erreichen zu können.
Es gibt aber auch weitere Techniken, die ihrem Wesen nach zu vermeiden sind bzw. besondere Beachtung erfordern.
In der Rubrik Störfaktoren finden Sie die folgenden Beiträge:
Die 5-Sekunden-Ausnahme für blinkenden Text (2011) — Blinkende Inhalte lenken ab bis hin zur Unfähigkeit, mit einer Webseite interagieren zu können.
Image-ReplacementTechniken nicht zugänglich für Sehbehinderte von Gastautor Tomas Caspers und Jan Hellbusch (2004) — Durch diese Techniken können sehbehinderte Menschen, die die Bildschirmdarstellung mit einem Kontrastmodus anpassen, von der Nutzung von Webseiten ausgeschlossen werden.
Inhalte mit CSS? Aber bitte ohne Hintergrundgrafiken! (2012) — Symbole auf Webseiten werden viel zu oft auf nicht zugängliche Weise eingesetzt. Da Symbole oft auch mit sogenannten CSS Sprites realisiert werden, lohnt sich ein Blick auch auf diese Technik.
Nutzerführung
Die Nutzerführung ist durchaus ein weites Feld und oft abhängig von einzelnen Aufgaben und Prozessen. Vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit gibt es ebenso viele Aspekte, die es in Navigationskonzepten zu beachten gilt.
Die Spannweite der Anforderungen reicht vom Anbieten von mindestens zwei Zugangspfaden über die Kennzeichnung der aktuellen Position bis hin zum Wortlaut von Linktexten. Natürlich darf dabei die Geräteunabhängigkeit nicht vernachlässigt werden.
Im Web ist aber vor allem darauf zu achten, dass Tastaturnutzer innerhalb einzelner Seiten effizient navigieren können.
In der Rubrik Nutzerführung finden Sie die folgenden Beiträge:
Unsichtbare Texte (2018) — Es gibt verschiedene Gründe, Inhalte auf Webseiten zu verstecken. Je nach Grund kommen aber verschiedene Techniken zum Einsatz.
Der Titel einer Seite (2016) — Jede Webseite benötigt einen beschreibenden Seitentitel.
Eine ergänzende Orientierungshilfe: Die Brotkrumen-Navigation (2016) — Auf Basis der WCAG sollte die Position der aktuellen Seite innerhalb einer Sammlung von Webseiten angegeben werden. Die Brotkrümmel-Navigation ist eine mögliche Technik.
Links öffnen im neuen Fenster (2007) — Neue Browserfenster bedeuten eine Änderung des Kontextes und sollten daher angekündigt werden.
Strukturelle Navigation (2011) — Die klassische Technik für eine strukturelle Navigation auf Webseiten ist die Bezeichnung von Seitenregionen mit Überschriften.
Die Navigation über Seitenregionen (2024) — HTML bietet acht Elemente, die als Seitenregion dienen. Mit Seitenregionen können Sie Screenreader-Nutzern eine effiziente Tastaturbedienung innerhalb von Webseiten bieten.
Sprunglink zum Inhalt (2018) — Mit Sprunglinks können Navigationsleisten per Tab-Taste übersprungen werden.
Alternative Versionen
Je nach Behinderung oder technischer Aufbereitung von Inhalten können alternative Versionen die Barrierefreiheit fördern. In dieser Rubrik werden Möglichkeiten und Grenzen zur Erstellung alternativer Inhaltsversionen beschrieben. Der Mythos "Textversion" und seine fehlende Daseinsberechtigung darf dabei nicht unerwähnt bleiben.
In der Rubrik Alternative Versionen finden Sie die folgenden Beiträge:
Ganz andere Wege (2009) — Manche komplexe Inhalte sind nicht oder nicht sofort barrierefrei umsetzbar; dann kann eine alternative Version Abhilfe schaffen.
Wofür alternative Versionen geeignet sind (2009) — Zusätzliche Inhalte können und sollen als alternative Version angeboten werden, aber sie müssen dann auf die speziellen Bedürfnisse der Nutzergruppen abgestimmt sein.
Theorie und Anforderungen der alternativen Version (2009) — Die alternative Version soll die Barrierefreiheit fördern. Dieser Beitrag gibt einen Überblick darüber, wann alternative Versionen zulässig sind.
Mythos "Textversion" (2009) — Die Textversion hat niemals zu den Anforderungen der Barrierefreiheit gehört. Dennoch wird sie gerne als "barrierefreie Version" verkauft.
Style-Switcher (2009) — Ein Stilwechsler kann zur Erreichung einer bestimmten Konformitätsstufe der Barrierefreiheit eingesetzt werden.
Verständliche Inhalte
Bereits in den Web Content Accessibility Guidelines 1.0 aus dem Jahr 1999 wurde deutlich, welche Schwierigkeiten es gab, die Verständlichkeit als Anforderung der Barrierefreiheit in die Praxis umzusetzen. In der Anforderung hieß es, Inhalte müssen möglichst klar und einfach formuliert werden. Diese Anforderung wurde 2008 mit den WCAG 2.0 "zu einer Best-Practice-Technik herabgestuft. Die Erfolgskriterien zur Barrierefreiheit werden heute so formuliert, dass sie technisch überprüfbar sind.
Die Verständlichkeit wird in der WCAG mit Anforderungen aus dem Bildungswesen gekoppelt.
In der Rubrik Verständliche Inhalte finden Sie die folgenden Beiträge:
Texte im Web verständlicher schreiben von Gastautor Karen Zoller und Jan Hellbusch (2004) — Vorstellung des Hamburger Verständlichkeitsmodells nach I. Langer, F. Schulz von Thun und R. Tausch.
Großer fetter Text macht noch lange keine Überschrift (2013) — Überschriften fördern die Verständlichkeit. Überschriftenelemente sind dabei für Screenreader sehr wichtig.
Voreinstellen der menschlichen Sprache (2024) — Jede Webseite benötigt ein
lang
-Attribut auf dasHTML
-Element mit der Angabe der menschlichen Sprache des Inhalts.
Textalternativen
Bilder machen ein Webangebot ansprechender und interessanter, z.B. eine Illustration, eine Fotoserie oder dekorative Elemente. Bilder illustrieren und dekorieren und sind ein wichtiges Mittel, Inhalte verständlicher und zugänglicher zu machen. Die Frage nach dem passenden Alternativtext kann meist nicht leicht beantwortet werden, da es insbesondere auf den Kontext des Bildes ankommt. Wichtig ist u.a. der Informationsgehalt des Bildes: Werden Informationen vermittelt und, wenn ja, welche der zahlreichen Möglichkeiten der Beschreibung ist sinnvoll? Es ist aber nicht nur eine redaktionelle Aufgabe, Alternativtexte zu wählen; Redaktionssysteme müssen die entsprechenden Optionen zur Verfügung stellen und in Templates müssen Grafiken ebenso auf Informationsgehalt überprüft werden.
In der Rubrik Textalternativen finden Sie die folgenden Beiträge:
Herausforderung: Der richtige Alternativtext (2021) — Auch wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen können, so müssen wesentliche Informationen und beabsichtigte Emotionen eines Bilds als Text formuliert werden.
Entscheidungsschema für Alternativtexte (2022) — Es gibt funktionale, identifizierende und beschreibende Textalternativen und es gibt Techniken, damit Screenreader Grafiken ignorieren.
Alternativtextoptimierung abhängig vom Code (2022) — Manchmal beeinflusst der Code die Wahl der richtigen Textalternative. Es werden vier gleich aussehende Teaser vorgestellt und die Textalternative für die Teaser-Grafik besprochen.
Grafische Zugangscodes sperren blinde Internetnutzer aus von Gastautor Oliver Nadig (2006) — CAPTCHA — ursprünglich grafische Sicherheitsabfragen zum Schutz vor Forenspam — bilden oft eine Barriere für Nutzer von Screenreadern.
Zugänglichkeit von Inhalten
Die redaktionelle Arbeit im Web kann sich nicht alleine auf (verständliche) Inhalte oder die Wahl passender Alternativtexte für Bilder beschränken. Einige Aspekte der WCAG verlangen HTML-Kenntnisse von Redakteuren ab.
Im Idealfall bieten Redaktionssysteme alle erforderlichen Werkzeuge, die zur barrierefreien Verarbeitung von Texten notwendig sind. Diese Anforderungen sind Vielfältig und werden in den Authoring Tool Accessibility Guidelines des W3C beschrieben. Viele Aspekte lassen sich durch die Wahl passender Autorensysteme automatisieren. Dennoch: bei Datentabellen sowie bei der Behandlung von Sprachwechseln und Abkürzungen ist eine technische Überprüfung durch Redakteure meist unumgänglich.
In der Rubrik Zugänglichkeit von Inhalten finden Sie die folgenden Beiträge:
Anforderungen der BITV an die Webredaktion (2005) — Aspekte der Barrierefreiheit lassen sich teilweise automatisiert umsetzen. Einige Kriterien der BITV müssen Redakteure manuell sicherstellen.
Benimmregeln für Datentabellen von Gastautor Tomas Caspers (2008) — Ein mehrteiliger Artikel mit allgemeiner Einführung und Code-Beispielen zur barriererfreien Erstellung von einfachen und komplexen Datentabellen.
Zett Punkt Bee Punkt (2005) — Über die Auszeichnung von Abkürzungen im Web
Automatisieren der Auszeichnung von Abkürzungen und Sprachwechseln von Gastautor Michael Gampe (2007) — Konzeptbeschreibung zur automatischen Auszeichnung von Abkürzungen und Sprachwechseln im Content-Management-System von www.bmz.de.
Das Portable Document Format (PDF) ist ein wichtiges Format im Web. Obwohl dieses Format nicht als Webstandard entwickelt wurde, hat es sich sehr früh etabliert; inzwischen ist PDF eine ISO-Norm.
Die barrierefreie Gestaltung von PDF war nicht von Anfang an möglich und ist bis heute nicht überall im Workflow zu integrieren, d.h. in vielen Anwendungen kann Barrierefreiheit vorbereitet werden und der PDF-Export liefert akzeptable Ergebnisse, aber bei der Erzeugung von PDF in manchen anderen Anwendungen muss die Barrierefreiheit nachträglich eingearbeitet werden.
Weil PDF bzw. die ursprünglichen Dokumente sehr unterschiedlich sind — die Qualität reicht von gut strukturierten Dokumenten bis zu eingescannten Dokumenten — ist die Qualität der PDF ebenso unterschiedlich.
In der Rubrik PDF finden Sie die folgenden Beiträge:
Barrierefreie PDF aus Microsoft Word (2018) — Ein Tutorial zur Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente. Erforderlich hierfür ist Microsoft Word 2016, 2013 oder 2010.
PDF/UA-Konformität erreichen (2018) — Mit PDF/UA-Konformität können vielen Anforderungen der Barrierefreiheit in PDF-Dateien genügt werden.
Lesen, was drinsteht — rausholen, was drinsteckt: Wie blinde Computernutzer sich PDF-Dokumente zugänglich machen von Gastautor Oliver Nadig (2005) — Wenn PDF nicht barrierefrei ist, dann müssen Screenreadernutzer auf diverse und teilweise komplexe Maßnahmen zurückgreifen, um die Inhalte der Dateien zugänglich zu machen.
Checkliste: barrierefreie PDF-Dokumente (2006) — Vier wichtige Tipps zur Erstellung von barrierefreien PDF mit Adobe Acrobat
Geräteunabhängigkeit
Die Bedienung von Webseiten mit der Tastatur stellt manche Nutzer vor eine Herausforderung. Der lineare Zugang zu Inhalten kann in dynamischen Anwendungen oder komplexen Layouts dazu führen, dass solche Inhalte nicht barrierefrei sind. HTML selbst bietet hierfür kaum Möglichkeiten, die Nutzbarkeit für Tastaturnutzer zu verbessern.
In der Rubrik Geräteunabhängigkeit finden Sie die folgenden Beiträge:
Usability jenseits von Maus, Screen und Stylus (2013) — Die Usability auf Webseiten ist viel zu oft nur auf Maus- und zwischenzeitlich auch Touchscreen-Nutzer abgestimmt. Damit Webseiten barrierefrei werden, müssen die tastaturspezifischen Events mit der gleichen Intensität optimiert werden wie die mausabhängigen Ereignisse.
Kontextänderungen und die Tastaturbedienung (2013) — Eine gut nutzbare Webseite ist auch mit der Tastatur effizient zu bedienen. Dazu gehört u.a., dafür Sorge zu tragen, dass die Tastaturbedienung keine ungewollten Änderungen des Kontextes auslöst.
Der Fokus ist heilig (2013) — Um die Gebrauchstauglichkeit zu verbessern, wird die Funktionalität auf Webseiten für Mausnutzer und auch Touch-Screen-Nutzer optimiert, aber Tastaturnutzer bleiben viel zu oft auf der Strecke. Vor allem der Fokus muss genauer geprüft werden, weil er oft unvorhersehbare Änderungen des Kontextes verursacht.
Lass' mich erst fertig machen! (2013) — Wenn Nutzer Steuerelemente auf einer Webseite lediglich bedienen, dürfen dabei keine Funktionen ausgelöst werden, die eine Änderung des Kontextes bewirken.
Reingelegt — Per Tastatur in die Falle (2015) — Tastaturnutzer dürfen nicht in einem Plugin oder einer Webanwendung fest sitzen, sondern müssen alleine per Tastatur alle Inhalte einer Webseite erreichen können.
Tastaturbedienung mit
<span>
undonclick
(2013) — In vielen Webanwendungen werden Links mit Event-Handlern erzeugt. Diese müssen mit der Tastatur bedienbar sein.Tooltips — eine schlechte Idee für echten Inhalt (2013) — Das
title
-Attribut in HTML ist nicht geräteunabhängig und somit auch nicht barrierefrei.Tabben statt Klicken (2011) — Einzelfälle rechtfertigen den Einsatz von Tabindizes, in der Regel sollte jedoch auf dieses Attribut verzichtet werden.
Navigieren mit Shortcuts (2006) — Das
accesskey
-Attribut kann für wichtige Links und Steuerelemente vergeben werden. In diesem Artikel wird ein Schema vorgestellt, das auf den meisten Webauftritten eingesetzt werden kann.
Formulare
In der vielfältigen Interaktion zwischen Nutzer und Webseite spielen Formulare eine zentrale Rolle. Die standardisierten Steuerelemente eines Formulars bieten eine grundsätzliche Zugänglichkeit, müssen aber durch Beschriftungen, Strukturen und eine korrekte Reihenfolge nutzbar gemacht werden. Darüber hinaus müssen Fehlermeldungen ausreichend berücksichtigt und für alle zugänglich umgesetzt werden. Schließlich darf es nicht zu Kontextänderungen für Tastaturnutzer kommen.
In der Rubrik Formulare finden Sie die folgenden Beiträge:
Name ist Pflicht (2013) — Steuerelemente müssen mit verknüpften, sichtbaren Beschriftungen und Namen bezeichnet werden, damit sie vom Nutzer identifiziert werden können.
Mit
FIELDSET
undLEGEND
zu beschreibenden Formularbeschriftungen (2013) — Trotz korrekter Verknüpfung von Radio-Buttons mit einem Label können Formulare nicht barrierefrei sein. Fieldset und Legend können Abhilfe verschaffen.Mit Such-Strings zum Ziel (2013) — Mit einheitlicher Beschriftung von Formular-Steuerelementen kann die Textsuche webseitenübergreifend besser genutzt werden.
Widgets
Einige dynamische Steuerelemente auf Webseiten sind nur dann zugänglich und nutzbar, wenn Sie mit ARIA-Attributen ergänzt werden. Mit den Attributen können Browser Informationen korrekt an Assistenztechnologien wie Screenreader und Vergrößerungssysteme übertragen.
In der Rubrik Widgets finden Sie die folgenden Beiträge:
Barrierefreie Buttons brauchen oft ARIA (2024) — Funktional nehmen sich Links und Schaltflächen kaum was. Links sind für Ressourcen und Buttons für Aktionen.
Tri-State-Checkbox (2016) — Für Checkboxen, die einen Zwischenzustand zwischen "aktiviert" und "nicht aktiviert" benötigen, bietet ARIA eine barrierefreie Lösung.
Schritt für Schritt zu barrierefreien Tooltips (2015) — Zugängliche Tooltips müssen auch mit der Tastatur und in einem Screenreader bedient werden können. ARIA bietet dafür Lösungen.
Registernavigation für das Web (2015) — Ein barrierefreier Tabpanel benötigt einige ARIA-Rollen sowie weitere Attribute. Es kommt vor allem auf die Tastaturbedienung an.
Alive and Kicking (2014) — Dynamische Aktualisierungen auf Webseiten können den barrierefreien Zugang einschränken. ARIA bietet einige nützliche Attribute zur Auszeichnung von Live-Regionen, die für die Unterstützung in Screenreadern wichtig sind.
Flexible Darstellung
Die Flexibilität der Darstellung umfasst insbesondere die Textvergrößerung für die Bildschirmdarstellung. Sie kann auf den Seitenzoom des Browsers reduziert werden, aber Best-Practice geht darüber hinaus und berücksichtigt u.a. die reine Schriftvergrößerung und ein flüssiges Layout.
Zur optimalen Darstellung gehören auch einige typografische Aspekte, die die Leserlichkeit fördern.
In der Rubrik Flexible Darstellung finden Sie die folgenden Beiträge:
Die reine Schriftvergrößerung (2012) — Die Schriftvergrößerung ist eine von vielen Möglichkeiten, den Anforderungen an die Textvergrößerung zu genügen.
Minimale Schriftgrößen für das Web (2012) — Konkrete Anforderungen für eine Mindestschriftgröße werden in der WCAG 2.2 nicht gestellt.
Gedanken zur Silbentrennung (2012) — Worttrennungen sind ein visueller Aspekt des Webdesigns und müssen mit CSS statt mit HTML realisiert werden.
Screendesign
Ein großes Spektrum unterschiedlichster Augenerkrankungen erfordert es, dass Screendesigner mehrerer Kriterien zur erfolgreichen Erstellung barrierefreier Webseiten berücksichtigen müssen. Ebenso müssen die Bedürfnisse von Tastaturnutzern beachtet werden.
In der Rubrik Screendesign finden Sie die folgenden Beiträge:
Sehbehinderten-Simulatoren (2014) — Sehbehindertensimulatoren helfen Webentwicklern, ein Verständnis für die vielfältigen Auswirkungen von Sehbehinderungen zu entwickeln.
Werkzeuge für Screendesigner (2009) — Die Vorstellung von Werkzeugen für Screendesigner stellt Anwendungen vor, welche die gezielte Entwicklung barrierefreier Layouts unterstützen.
Die Link-Konvention (2013) — Links auf barrierefreie und gut nutzbare Webseiten sollten unterstrichen sein.
WCAG-Erfolgskriterien und Sehbehinderung (2009) — Screendesigner erhalten mit den WCAG und ihren zugehörigen Techniken eine umfassende Richtlinie zur barrierefreien Webseitengestaltung für Sehbehinderte.
Die folgenden Begriffe dieser Seite werden auch im Glossar definiert: