Links öffnen im neuen Fenster veröffentlicht in 2007
Dieser Beitrag entstand 2007 und bezieht sich auf die damals geltende BITV. Die wichtigste und nachwievor aktuelle Anforderung ist, dass Links, die ein neues Fenster öffnen, entsprechend gekennzeichnet werden sollen.
Zweckmäßigkeit von Pop-Up-Fenstern
Mit der Dokumententyp-Angabe transitional
oder frameset
kann man in HTML 4.01 und XHTML 1.0 noch das Linkattribut target
für das Öffnen von Links in neuen Fenstern verwenden. Dieses eigentlich für die dynamische Steuerung von Frames notwendige Attribut kann für beliebige Links verwendet werden und öffnet diese in einem neuen Fenster, wenn kein Frame mit dem angegebenen Namen vorhanden ist. Darüber hinaus hat die HTML-Spezifikation den Attributwert _blank
vorgesehen, der das explizite Öffnen eines neuen Fensters ermöglicht. In dem Dokumententyp strict
für HTML 4.01 und XHTML 1.0 ist weder target
noch ein vergleichbares Attribut spezifiziert.
Kritik an Pop-Up-Fenstern
In der BITV gibt es die Bedingung 10.1, die besagt, dass neue Fenster vermieden werden sollten und wenn man nicht auf sie verzichten kann, müssen sie angekündigt werden. Dies hat gleich mehrere Gründe:
- Ältere Screenreader können neue Browser-Fenster teilweise nicht erkennen. So kann ein Nutzer einen Link auswählen und es passiert scheinbar nichts, denn das Hilfsmittel gibt das neue Fenster nicht zu erkennen. Der Nutzer muss explizit das Fenster wechseln, um zu erfahren, ob es möglicherweise ein oder mehrere neue Fenster gibt.
- Ein weiteres Problem ergibt sich bei den Nutzern von Vergrößerungssystemen. Wenn sich ein Link in einem neuen und vor allem kleinen Fenster öffnet und dieses nicht im vergrößerten Ausschnitt sichtbar wird, so wird das Fenster möglicherweise nicht wahrgenommen. Es scheint also so, als ob nichts passiert wäre.
- Das automatische Öffnen eines oder mehrerer Fenster beim Aufruf einer neuen Seite verwirrt den Nutzer möglicherweise, da sie oft für Werbung und Ähnliches eingesetzt werden. Wenn mehrere Fenster geöffnet werden, wissen manche ungeübte Nutzer nicht, welches nun den eigentlichen Inhalt enthält und welche geschlossen werden können. Mittlerweile haben die meisten Browser jedoch eine Funktion, dass sich solche unerwünschten Pop-Ups gar nicht erst öffnen lassen.
Was die Hilfsmittel blinder und sehbehinderter Nutzer angeht, so wird heute in Screenreadern und Vergrößerungssystemen der erforderliche Fokus in das jeweils neue Fenster gelegt. Insofern ist aus heutiger Sicht diese Bedingung der BITV nicht mehr kritisch zu betrachten.
Die Aspekte der Verwirrung bleiben jedoch! Der Anteil der "ungeübten Nutzer" ist sicher nicht klein und auch ein Argument, auf Pop-Ups zu verzichten. Hier spielen aber auch weitere technische Details eine Rolle, etwa die Zahl der geöffneten Fenster, die unnötigerweise erhöht wird, oder die Browser-History, die in einem neuen Fenster unterbrochen wird.
Sinnvoller Einsatz von Pop-Ups
Die Anforderungen der barrierefreien Gestaltung von Webseiten verbietet Pop-Ups nicht im Allgemeinen. Nach der BITV ist jedoch der Nutzer über dieses Linkverhalten zu informieren.
Es gibt Situationen, die sich mit Pop-Ups besser lösen lassen, wie beispielsweise eine Online-Hilfefunktion. Ein anderes Beispiel ist die Detailansicht in einer Bildergalerie, wo ein verlinkter Thumbnail zu einer ausdruckbaren Version eines Bildes führt. Und wenn Multimedia-Formate und PDF-Dokumente angeboten werden, kann das Öffnen dieser Inhalte in einem neuen Fenster ebenfalls sinnvoll sein.
Nicht ganz so sinnvoll, aber häufig vorzufinden, ist das Öffnen von Links zu anderen Webauftritten in einem neuen Fenster. Dieses Verhalten von Links sollte an sich vom Nutzer bestimmt sein. Das Öffnen neuer Fenster sollte wie beim Tab-Browsing vom Nutzer gesteuert werden können.
Der Beitrag Links öffnen im neuen Fenster besteht aus folgenden einzelnen Webseiten:
- Zweckmäßigkeit von Pop-Up-Fenstern
(Aktuelle Seite)
- JavaScript als Ersatz für
target
Wenn bei Pop-Up-Fenstern auf
target
verzichtet wird, dann müssen viele Aspekte bei einer Umsetzung mit JavaScript berücksichtigt werden.- Vereinfachung mit "unobtrusive" JavaScript
JavaScript sollte unaufdringlich eingesetzt werden — auch beim Öffnen neuer Browserfenster.
- Abschließende Bemerkung und Links
Neue Fenster werden immer diskussionswürdig sein.