Texte im Web verständlicher schreiben
geschrieben von Karen Zoller und Jan Hellbusch (2004)
Vorgehen bei der Beurteilung von Texten
Wie Sie vorgehen können, um die Verständlichkeit eines Textes zu bewerten, ist relativ leicht nachzuvollziehen:
- Wenn Sie die Verständlichkeit eines Textes beurteilen möchten, beginnen Sie mit dem Merkmal "Einfachheit". Jedes Eigenschaftspaar dieses Merkmals
bewerten Sie mit einem Skalenwert von "++" bis "--".
- Nun überprüfen Sie, welche Bewertung sich im Durchschnitt über alle Eigenschaftspaare hinweg ergibt. Sie erhalten so einen Gesamtwert für das Merkmal "Einfachheit", beispielsweise ein "+".
- Sie beurteilen nun den Text anhand der drei anderen Verständlichmacher: Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz, Anregende Zusätze. Auch diese sind durch Eigenschaftspaare bestimmt. Die Bewertung der einzelnen Eigenschaften nehmen Sie in gleicher Weise wie für das Merkmal "Einfachheit" vor.
Welche Eigenschaftspaare Sie nun für die vier Verständlichmacher heranziehen müssen, können Sie den vier folgenden Tabellen entnehmen.
++ | + | 0 | - | -- | ||
---|---|---|---|---|---|---|
einfache Darstellung | komplizierte Darstellung | |||||
kurze, einfache Sätze | lange, verschachtelte Sätze | |||||
geläufige Wörter | ungeläufige Wörter | |||||
Fachwörter erklärt | Fachwörter nicht erklärt | |||||
konkret | abstrakt | |||||
anschaulich | unanschaulich |
++ | + | 0 | - | -- | ||
---|---|---|---|---|---|---|
gegliedert | ungegliedert | |||||
folgerichtig | zusammenhangslos, wirr | |||||
übersichtlich | unübersichtlich | |||||
gute Unterscheidung von Wesentlichem und Unwesentlichem | schlechte Unterscheidung von Wesentlichem und Unwesentlichem | |||||
roter Faden bleibt sichtbar | man verliert oft den roten Faden | |||||
alles kommt schön der Reihe nach | alles geht durcheinander |
++ | + | 0 | - | -- | ||
---|---|---|---|---|---|---|
zu kurz | zu lang | |||||
aufs Wesentliche beschränkt | viel Unwesentliches | |||||
gedrängt | breit | |||||
aufs Informationsziel konzentriert | abschweifend | |||||
knapp | ausführlich | |||||
jedes Wort ist notwendig | vieles hätte man weglassen können |
++ | + | 0 | - | -- | ||
---|---|---|---|---|---|---|
anregend | nüchtern | |||||
interessant | farblos | |||||
abwechslungsreich | gleich bleibend neutral | |||||
persönlich | unpersönlich |
So kommen Sie zu einer Gesamtbewertung der Verständlichkeit eines Textes. Überprüfen Sie jedoch noch einmal, ob Sie bei der Bewertung nicht in eine der beiden im Abschnitt "Bewertung der Verständlichkeit" beschriebenen Fallen getappt sind!
Optimum der Verständlichkeit
Das Optimum für die Verständlichkeit ist nicht immer "++"! Dabei liegt das Optimum für die beiden Merkmale "Einfachheit" und "Gliederung und Ordung" bei "++" und für die Merkmale "Kürze und Prägnanz" und "Anregende Zusätze" bei "0". Wenn die beiden letztgenannten Verständlichmacher jeweils mit "+" bewertet werden, kann ebenfalls von einem Optimum gesprochen werden.
Das Gesamtergebnis für die Verständlichkeitsbeurteilung (hier mit den Optimalwerten für jedes Merkmal) lässt sich wie folgt darstellen:
Einfachheit | Gliederung / Ordnung |
---|---|
Optimum: ++ | |
Kürze/Prägnanz | Anregende Zusätze |
0/+ |
Der Beitrag Texte im Web verständlicher schreiben besteht aus folgenden einzelnen Webseiten:
Barrierefreiheit und Verständlichkeit
Die Verständlichkeit ist ein wichtiger Aspekt der Barrierefreiheit, auch wenn die Richtlinien nur technisch überprüfbare Erfolgskriterien bieten.
Die Vier Merkmale der Verständlichkeit
Das Hamburger Verständlichkeitsmodell beschreibt Textverständlichkeit anhand von vier Merkmalen, die wiederum jeweils aus einer unterschiedlichen Zahl an Eigenschaftspaaren bestehen.
Bewertung der Verständlichkeit
Zur Bewertung der Verständlichkeit stellt das Hamburger Verständlichkeitsmodell fünf Skalenwerte bereit.
Vorgehen bei der Beurteilung von Texten
(Aktuelle Seite)
Wichtigkeit der Merkmale
Für die Bewertung eines verständlichen Textes nach dem Hamburger Verständlichkeitsmodell sind die Merkmale "Einfachheit" und "Gliederung und Ordnung" ausschlaggebend.