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Benimmregeln für Datentabellen Teil 2: Komplexe Datentabellen geschrieben von Tomas Caspers (2008)

Die Inhalte dieser Seite sind ursprünglich in einer vierteiligen Serie von der Extern: Aktion Mensch veröffentlicht worden. Auf www.barrierefreies-webdesign.de werden die ersten drei Teile auf mehreren Seiten verteilt präsentiert.

Was tun mit leeren Zellen?

Besondere Beachtung verdienen leere Zellen. Diese sind durchaus nötig und angebracht, z.B. weil es keine sinnvollen Daten für die betreffende Zelle gibt, sie aber aus technischen Gründen für den Aufbau des Tabellenrasters benötigt werden. Leere Zellen können sich aber auch aus der Struktur der Tabelle und ihrer Inhalte ergeben, wie am vorherigen Beispiel der Kreuztabelle zu sehen ist. Zerlegt man diese Tabelle in die Bereiche Hin- und Rückrunde, so erhält man zwei rechtwinklige Dreiecke mit den Vereinsnamen an den kurzen Seiten (Katheten). Entlang der langen Seite (Hypothenuse) entstehen zwangsläufig leere Zellen, da diese Paarungen nicht möglich sind (ein Verein kann nicht gegen sich selbst spielen):

Kreuztabellenausschnitt  demonstriert die an der Kreuzung von Spalte und Zeile eines Vereins entstandene leere Zelle.

Die Suche nach einem sinnvollen Indikator, der eine unmögliche Kombination anzeigt ohne selbst Inhalt zu sein, gestaltet sich einigermaßen spannend: 0 (Null) als Inhalt dieser Zelle scheidet aus, da diese Zahl als ein Wert an einer Stelle interpretiert werden könnte, wo kein Wert hingehört. Die Verwendung von geschützten Leerschritten ( ) scheint hier besser zu sein, weil sie sozusagen ein semantisches Vakuum darstellen. Allerdings werden solche Zellen im Screenreader als "Leere Zelle" angesagt, was keine Informationen transportiert, dass es sich bei Tasmania Berlin gegen Tasmania Berlin um eine unmögliche Kombination handelt.

Im konkreten Beispiel haben wir uns für den Einsatz eines — entschieden, aber wie bei vielen inhaltlichen Fragen der Barrierefreiheit können Sie in anderen Szenarien zu anderen Ergebnissen kommen – das wichtigste ist, sich überhaupt Gedanken über das Thema zu machen.